Alvaro Rebolledo Godoy

Lorenzo Mattotti und

Birgit Klös,

Literaturfest Berlin 2011

 

 

 

 

    2012 aktuell: 

   MAX & MORITZ PREIS

   geht an Lorenzo Mattotti 

 

Neu 2011: Unsere Reihe Rebolledo Godoy, in der nach Tomi Ungerer gleich ein zweiter hochkarätiger Künstler folgt: Lorenzo Mattotti. Von ihm verlegen wir sein neues Werk: „Venedig - eingegraben in Wasser". 

Es erscheint zeitgleich in Italien im Verlag LOGOS, Modena - sowie in Frankreich Galerie Martel, Paris. Für die deutsche Ausgabe wurde in unserer Werkstatt eine von Mattotti 2011 erstellte Radierplatte gedruckt, die einem Teil der Auflage als deluxe-Ausgabe beiliegt. Grafik und Buch in einer stabilen Box. Zum signieren trafen wir im September Mattotti und den Herausgeber Alvaro Rebolledo Godoy in Berlin.  In der Rubrik »Specials« wurde beim diesjährigen internationalen literaturfestival berlin ein hierzulande etwas vernachlässigtes literarisches Genre, die Graphic Novel, vorgestellt. Mattotti war zusammen mit Graphic Novel-Künstlern aus ganz Europa eingeladen sein Werk vorzustellen. 

     

Lorenzo Mattotti            

Venedig, eingegraben in Wasser

 

150 Seiten, über 130 Abbildungen.

Vorwort Claudio Piersanti

Die italienisch sprachige Originalausgabe erschien 2011 bei INTER LOGOS, Modena, Italien

Übersetzung aus dem Englischen Dr. Christoph Gutknecht, Hamburg

Format 22 x 31 , Hardcover, Fadenbindung

 

Isbn.:  978-3-9812398-8-1

 

99 Exemplare erscheinen als deluxe-Ausgabe mit beigelegter signierter Originalradierung. 

Buch und Grafik eingelegt in eine mit Nepalpapier bezogene Kassette.  

Best.Nr. MA-1

 

»Ich musste für mich etwas Aufrichtiges schaffen. Nicht einmal für einen Moment habe ich daran gedacht, die Gondeln oder den Markusplatz zu zeichnen. Ich habe mich bemüht, die Struktur

der Stadt in ihrer Tiefe zu erfassen. «

»Stell Dir vor, ich lege mich schlafen, nachdem ich bis spät in die Nacht durch Venedig geschlendert bin, und in meinen Träumen erscheinen Drachen, Fischer, die Monsterwesen emporziehen… Solche Zeichnungen tauchen in meinen Träumen auf, treten den großen Gemälden der Vergangenheit entgegen und geraten mit ihnen durcheinander – mit Carpaccio und Tiepolo, mit seinen traurigen und stets hungrigen Pulcinellas…«

 

DER TAGESSPIEGEL , 16.6.2012

„Venedig, eingegraben in Wasser“ ist ein prachtvoller Bildband im Querformat. Einige Reflexionen des Künstlers kommentieren das Gezeigte. Im Vorwort von Claudio Piersanti „Die Stadt, die der Mond bestimmt“ wird dem Publikum eine Lesart des Bildbandes mit auf den Weg gegeben und zuletzt enthält der Band auch eine kurze Biografie. Der Licher Verlag edition noir hat ein wundervoll aufgemachtes Buch mit über 130 Abbildungen vorgelegt, das nicht nur Mattotti-Fans, sondern auch Venedig-Verehrern und Kunst-Interessenten zu empfehlen ist, die für innovative Stile offen sind.   

 

Lorenzo Mattotti wurde 1954 in Brescia geboren. Er begann schon während seines Architekturstudiums an der Universität Venedig mit dem Zeichnen von Comics für Zeitschriften und Verlage. Nach seinem Abschluss wandte er sich ganz dieser Kunstform zu und gründete 1983 mit anderen italienischen Zeichnern die Gruppe »Valvoline«, in deren Arbeiten sich die Grenzen zwischen Comic, Illustration und freier Kunst auflösten.

Nach den ersten wichtigen Arbeiten – »Incidenti« und »Dottor Nefasto« (1981) - schuf Mattotti mit »Fuochi« (1984; dt. »Feuer«, 1990) ein visionäres Meisterwerk, für das er auch international große Beachtung fand und ausgezeichnet wurde. Über dieses für seine Karriere wegweisende Buch, mit dem er seinen essenziellen und zugleich stark evokatorischen Stil begründete, sagt Mattotti: »Die Vorstellung des Comics als Kinoerlebnis mit dem Anspruch, es habe alles zu zeigen, jede Bewegung etc., habe ich hier aufgegeben, um dem Leser größeren Interpretationsspielraum zu lassen.« Und so zeigt sich auch in den vielen anderen Arbeiten - »La zona fatua« (1993; dt. »Flüster«, 1993), »L’uomo alla finestra« (1992; dt. »Der Mann am Fenster«, 1992), »Stigmate« (1999; dt. »Stigmata«, 2000), »Jekyll & Hyde« (2002; dt. »Doktor Jekyll & Mister Hyde«, 2002) oder »Rumore della brina« (2003; dt. »Der Klang des Rauhreifs«, 2003) - Mattottis große Kohärenz und stilistische Konstanz, der im Rückgriff auf andere Stile und Kunstrichtungen stets aber auch Neues ausprobiert und innovativ bleibt. Seine Bücher sind heute weltweit in zahlreiche Sprachen übersetzt.

Erfolgreich ist Mattotti auch als Grafiker. Er hat in internationalen Zeitungen und Zeitschriften wie »Liberation», »Le Monde», »Corriere della Sera», »Süddeutsche Zeitung» und »The New Yorker« veröffentlicht und fertigte für die großen Designer Modeillustrationen an. Daneben entwirft er Werbekampagnen sowie Cover und Plakate (u. a. das offizielle Filmfestivalplakat für Cannes 2000). Ebenso geschätzt wird Mattotti als Kinderbuchillustrator: Für »Eugenio« erhielt er 1993 den renommierten Grand Prix di Bratislava. Im Bereich Film schuf er für »Peur(s) du noir« (2007) eine der sechs Episoden und wirkte an Wong Kar-Wais Film »Eros« ebenso mit wie an Filmen von Soderbergh und Antonioni. Zu seinen letzten Arbeiten zählen »Scavando nell’acqua« (2008), »Appunti sul paesaggio« (2008), »Le avventure di Pinocchio« (2008) und in Zusammenarbeit mit Lou Reed »The Raven« (2009). Auf Deutsch erscheint 2011 Mattottis Adaption von »Hänsel und Gretel«.

Mattottis Kunst wurde in mehreren Einzelausstellungen, u. a. im Palazzo delle Esposizioni Rom oder im Frans Hals Museum in Haarlem gezeigt. In den USA erhielt er zusammen mit Jerry Kramsky für »Jekyll & Hyde« den Will-Eisner-Preis. Lorenzo Mattotti ist der wichtigste und international bekannteste italienische Comic-Künstler und Grafiker. Er lebt in Paris.

                       

Bilder aus dem Venedig Buch von Mattotti

 

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